'Jackanapes' Ferrets / Frettchenzucht Schweiz / Allevamento furetti Svizzera / Elevage furets Suisse

Quarantäne 2

Der Einzug eines Tieres ist ein besonderes Erlebnis für die ganze Familie; jedes neue pelzige Mitglied ist eine Bereicherung, egal ob alt oder jung manchmal reicht nur einen Blick in diese Kulleraugen und es ist um uns geschehen der Funke ist übergesprungen und das kleine Fellknäuel ist jetzt ein Teil von uns! Für diejenigen, die diese Erfahrung bereits erlebt haben wissen wie wunderschön dieser Moment ist. Trotz aller Vorfreude gibt es jedoch beim Einzug einiges zu beachten.

Für die ersten Wochen sollte das Frettchen in einem Quarantäne Zimmer oder Käfig untergebracht werden. Um die neue Behausung gleich mit etwas Positivem zu verbinden darf Futter (Fleisch und Trockenfutter) sowie Wasser nicht fehlen. Vor allem Frettchen Welpen haben oft Hunger und dürfen mehrmals am Tag mit Frischfleisch bzw. Futtertiere versorgt werden. Sind die Frettchen beim Einzug noch nicht Geimpft (oder Komplett Grundimmunisiert) sollte man wenn möglich mit der Immunisierung mindestens eine, besser zwei bis drei Wochen (Akklimatisationszeit) warten, dasselbe gilt für Frettchen die bei Abgabe bereits über sechs Monate alt sind und Kastriert werden sollen, wartet bitte mindestens 2 wochen ab, gönnt eurem neuen Familienmitglied diese Eingewöhnungszeit bevor es unter die Messer (oder -bei Chemischer Kastration- Nadel ) kommt!

Auch auf Temperaturschwankungen muss geachtet werden. Die Umgebungstemperatur sollte möglichst konstant sein. Welpen vertragen Zugluft, extreme Hitze oder Kälte nicht gut. Im Sommer ist eine Abholung des Tieres mit dem Auto oder Bahn ohne Klimaanlage nur bedingt empfehlenswert da Frettchen extrem Hitzeempfindlich sind. Wird das Frettchen mit dem Auto abgeholt, sollte (um einen Temperaturshock beim Aussteigen zu vermeiden) Kurz vor dem Ziel die Klimaanlage abgeschaltet werden. Während der Reise muss immer Wasser für das Frettchen verfügbar sein, selbst für Kurtze strecken. Für die Abkühlung können auch mit Wasser benetzte Tücher in den Transportkäfig gelegt werden.

Die erste Nacht im neuen zuhause ist für Welpen die vor der 10. Lebenswoche abgegeben werden nicht immer leicht zu überstehen: Ihnen wird bewusst, dass die Mama und Geschwister nun nicht mehr da sind, wird er alleine gelassen könnte der Welpe weinen und nervös werden, weil er mit der Situation überfordert ist. Es ist daher ratsam die Abholung des Frettchens so einzuplanen, dass man in den ersten Tagen Rundum Zeit für das Tier hat um es bei Bedarf zu beruhigen (Streicheln und spielen -Ablenkung-). Bei älteren Welpen (ab der 10. Lebenswoche) und Jungtieren (3-6 Monate alt) fällt die Abkopplung von den Geschwistern und Muttertier weniger schwer da Frettchen in diesem Alter bereits eigenständiger sind. Zu zweit ist alles leichter, dürfen Geschwister also zusammen ausziehen geben sie einander halt, die Trennung wird insgesamt weniger intensiv wahrgenommen. Sollte das Frettchen nach der Ankunft einmal fest zubeissen hat es sehr wahrscheinlich Angst oder ist unsicher, gebt ihm Zeit sich an euch und dem neuen Umfeld zu gewöhnen. Passiert dies beim intensiven Spielen darf sofort Massgeregelt werden, denn Welpen brauchen noch Erziehung.

Habt nicht zu viele Erwartungen an das neue Familienmitglied in den ersten Tagen nach der Übernahme, gönnt dem Frettchen nach der Ankunft erstmals etwas Ruhe um sich an die neue Umgebung (Gerüche, Geräusche etc.) zu gewöhnen. Die ihm zugewandte Aufmerksamkeit sollte erst dann erfolgen, wenn die primären Ressourcen (Essen, Schlafen, spielen) gedeckt sind und das Frettchen selbstständig nach Nähe zur neuen Bezugsperson sucht. Ein Frettchen Welpe ist immer hungrig, aber es kommt vor, dass durch die neue Umgebung das Tier wenig Appetit zeigt, dieser Zustand sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein, wenn nicht kann man versuchen dem Frettchen etwas püriertes und gekochtes (leichtverdauliches z.B. Hühnerbrust oder Kaninchen Fleisch -ohne Knochen!-) Fleisch oder hochwertiges Nassfutter anzubieten. Zeigt sich danach immer noch keine Besserung sollte einen Tierarzt konsultieret werden.

Jedes Frettchen verkraftet den Halterwechsel und den damit verbundenen stress anders, manchmal kommt es zum Ausbruch eines Parasitenbefalls oder Infekt durch das herabgesetzte Immunsystem. Man darf nicht vergessen, dass vor allem Frettchen Welpen noch kein komplett ausgereiftes Immunsystem haben. Stress aufgrund plötzlicher Veränderungen können die Immunkapazität des Tieres senken. Wenn das Tier nach der Ankunft erkrankt ist niemand daran schuld, weder der Züchter (der mit Sicherheit kein Interesse daran hat ein Krankes Tier abzugeben) noch der neue Halter. Bakterien und Viren sind für das blosse Auge nicht sichtbar, und auch wenn die Tiere beim Züchter in einer sauberen Umgebung aufgewachsen, eine 100% Sterilität des Aufzuchtgeheges kann nicht gewährleistet werden und ist für den gesamten Wurf eher zweckwidrig, weil eine Desinfektion zwar schädliche Bakterien und Viren tötet dadurch aber auch die gutartigen Keime vernichtet werden die für den Aufbau und Entwicklung des Abwehrsystems in den ersten Lebens Wochen wichtig sind.

Zum Glück sind Ausbrüche von schwerwiegenden Krankheiten selten, aber es kann passieren, dass ein Virus oder eine bakterielle Infektion kritisch wird, in diesem Fall kann der Tierarzt eine angemessene Therapie vorschlagen. Wenn im neuen Zuhause bereits andere Frettchen vorhanden sind muss die Zusammen-führung (nach erfolgter Akklimatisation) immer unter strenger Aufsicht geschehen. Auch wenn der Neuankömmling noch klein sein sollte, der sogenannte Welpenschutz ist ein Mythos und existiert sowohl bei Frettchen als auch bei Hunden nicht. Wie die Frettchen aufeinander reagieren ist unberechenbar, die bereits bestehenden Frettchen können auf das neue Frettchen mit Aggressivem Verhalten antworten was für einen Welpen durchaus gefährlich werden könnte (Verletzungen, exaltierter Stress). Es kann jedoch ebenso das Gegenteil passieren und der Neuzugang wird sofort akzeptiert, aber alles in allem gilt Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, dementsprechend die ersten Integrationen überwachen. Klappt es nicht mit der Zusammenführung muss man sich in Geduld üben und eventuell warten bis der Welpe physisch sowohl psychisch etwas ausgereifter ist und somit auch in der Lage ist sich aktiv zu wehren bzw. die Hierarchien klarzustellen.


Quarantäne/Akklimatisation: Wenn von einer Quarantäne bei Frettchen gesprochen wird erleben wir oft Reaktionen von Unverständlichkeit oder Misstrauen. Das Tier ist bei Abgabe doch gesund, also warum sollte es in Quarantäne? Zuerst sei gesagt, dass eine Quarantäne nur bei einer Haltung von mehreren oder bereits vorhandenen Tieren nötig ist. Erwachsene Frettchen sind zwar durch den kurzen Darm und die aggressive Magen-Darm-Flora widerstandsfähiger gegenüber Bakterien und Parasiten, bei Stress (zum Beispiel durch Bedrohung bzw. eine Veränderung der Umweltsituation) wird jedoch das Immunsystem allgemein herabgesetzt. Welpen haben zudem ein noch nicht komplett ausgereiftes Immunsystem und sind grundsätzlich empfindlicher. Normalerweise folgt auf eine akute Stressreaktion eine Erholungsphase, durch die der Körper in den Gleichgewichtszustand zurückkehrt. Ist die Stressbelastung zu häufig oder akut zu hoch, bzw. fehlen die Erholungsphasen, wird das Immunsystem supprimiert, das Frettchen kann (muss nicht!) anfällig für Infektionserkrankungen werden wie Grippen, Magen-Darm-Erkrankungen sowie Parasitenbefall. Die Quarantäne ist also nichts anderes als eine Erholungsphase für das Immunsystem und dient gleichzeitig sich an die neue Umgebung zu gewöhnen (Akklimatisation), bevor es dem Stress einer Vergesellschaftung ausgesetzt wird. Dasselbe gilt, wenn das Frettchen noch nicht Geimpft ist. Bis eine komplette Grundimmunisierung (bedeutet bei Staupe mindestens zwei Impfungen im Abstand von 3-4 Wochen) erreicht ist, vergehen etwa 5 Wochen. In dieser Zeit kann es in aller Ruhe ein gesundes Immunsystem aufbauen.

Für Frettchen eignen sich Hasenkäfige besonders gut für die (Begrenzte!) Haltung während der Quarantäne/Akklimatisation Zeit oder bei Krankheit/Operativer Eingriff. Das klingt erstmals nicht schön das Tier über Wochen in einem kleinen Käfig unterzubringen, man sollte jedoch bedenken wie schwierig eine Desinfektion in der ganzen Wohnung bei z.B. Ausbruch eines Parasitenbefalles durch geschwächtes Immunsystem ist. Der beste und grösste der zurzeit in Handel erhältliche Käfig ist «Rabbit 160» von Ferplast, mit extra hoher Unterschale und leicht zu reinigende glatte Oberfläche. Alternativ können auch kleinere (jedoch mind. 140cm lange) und günstigere Käfige ausgesucht werden, sofern die Käfigschale durchgehend Glatt ist. Im Käfig sollte nur das nötigste vorhanden sein: Futter und Wasserbehälter, Toilette (alternativ: «L» Profil aus Plastik Kaufen -Baumarkt-, auf die erforderliche Breite des Käfigs zuschneiden und mit Heisskleber befestigen, die Anklebe- breite kann individuell angepasst werden je nach dem wie breit die Toilette werden soll) eine Hängematte und eine Kuscheldecke/Höhle. Auf Auslauf muss nicht zwingend verzichtet werden, sofern er sich auf einem leicht zu reinigenden Raum (Fliesenboden!) und wo die bereits vorhandenen Tiere keinen Kontakt haben beschränkt.

Währen der Quarantäne Zeit gilt Tägliche gründliche Reinigung des Käfigs (bzw. Bodens bei Auslauf), Toilette und Wasser sowie Futterschale.

• Sollte ein Bakterieller oder parasitärer befall bestätigt werden muss alles was mit dem Tier in Kontakt kommt und kochbar ist, jeden Tag auskochen (bzw. bei über 65°C waschen), Desinfizieren, Backen (Backofen) oder mit Dampfreiniger behandeln. Wichtig zu wissen ist auch, dass handelsübliche Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis nicht ausreichen um eine fachgerechte Reinigung zu erzielen. Für Bakterien, Pilze und Viren sowie Parasiten gibt es in der Schweiz nur ein zulässiges Produkt das «Neopredisan 135-1», jedoch muss man sich für die Anwendung vorab genauestens Erkundigen um die Wirkung nicht zu beeinträchtigen und Gefahren vorzubeugen. Alternativ kann auch ganz ohne Chemie gereinigt werden durch Hitzeeinwirkung (Dampfreiniger, Backen und kochen); die empfehlenswertere Variante. Von Vorteil ist unbestritten, dass man zuerst die Tiere des Altbestandes versorgt und danach die Quarantänetiere. Empfehlenswert ist auch, dass man die Quarantäne räumlich getrennt vom Restbestand durchführt. Eine ordnungsgemässe Reinigung und Desinfektion besteht grundsätzlich aus sechs Schritten (1. Grobreinigung, 2. Einweichen, 3. Reinigung, 4. Spülen, 5. Trocknung, 6. Desinfektion).

Desinfektion:
- Kuscheldecken/Höhlen heiss waschen (+65 °C).
- Bei der (Käfig) Reinigung immer wegwerf-Handschuhe verwenden.
- Aufsammeln von Kot und Entfernung des Kotes im geschlossenen Plastikbeutel über den Hausmüll.
- Gründliche Reinigung aller fäkal und Speichel kontaminierten Oberflächen (Böden, Wände, Spielzeug, Kotschaufel etc.) mit anschliessender vollständiger Abtrocknung und Desinfektion; optimal ist der Einsatz von Dampfstrahlern (+65 °C).
- Futter und Trinkgefässe in kochendem Wasser (mind. 15 Minuten) auskochen, bei 200°C für 1 Stunde in den Backofen oder bei +65 °C in der Spülmaschine reinigen
- Toilette mit kochendem Wasser oder Dampfreiniger säubern, trocknen lassen und anschliessend gründlich Desinfizieren und wieder gut abtrocknen.
- Spielzeug in kochendem Wasser oder in der Spülmaschine +65 °C reinigen.
- Ggf. Desinfektion von Flächen/Gegenständen mit geeigneten Desinfektionsmitteln.

Bei der täglichen Reinigung des Käfigs keine lange Oberbekleidung wie Pullover tragen. Besser sind T-Shirts. Nach jedem Handling mit einem Tier gründlich die Hände mit Seife bis zum Ellbogen waschen, danach trocknen und die Hände mit einem handelsüblichen Haut-desinfektionsmittel desinfizieren. Ausserdem auf die eigene Körperhygiene achten, d.h. Kleidungswechsel nach dem Handling (Wäsche bei mind. 60°C waschen). Handschuhe verwenden bedeutet nicht, dass man sich die Hände nicht waschen und desinfizieren muss. Eine gute Handhygiene und Handschuhe ergänzen sich und können nur zusammen die grösstmögliche Hygiene bieten.
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